Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Ruth Feilcke

Foto: Apothekerin Ruth Ilchmann;
Quelle: privat

Foto: Apothekerin Ruth Ilchmann; Quelle: privat

Über 130 Jahre nach der Entdeckung des Mycobacterium tuberculosis durch Robert Koch im Jahr 1882 stellt die dadurch hervorgerufene Krankheit Tuberkulose (auch Schwindsucht genannt) immer noch eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit dar. Laut WHO ist ca. 1/3 der Weltbevölkerung mit dem Erreger infiziert, von denen ungefähr  10%  erkranken. 2013 starben deswegen beinahe 1,5 Millionen Menschen, viele von ihnen waren zusätzlich HIV-positiv. Die meisten Erkrankungen werden in Entwicklungsländern verzeichnet. Hier haben die Menschen häufig keinen Zugang zu adäquater Therapie. Aber auch Industriestaaten sind betroffen. Das Robert Koch Institut schreibt in seinem Bericht über das Jahr 2013, dass die Tuberkulosefälle bis 2012 in Deutschland stetig abnahmen, und seitdem die Inzidenz auf 6-7 pro 10000 Einwohner (immer noch sehr niedrig) angestiegen ist. Die Behandlung ist äußerst langwierig und wird mit mehreren Arzneimitteln in Kombination durchgeführt um Resistenzbildungen zu vermeiden. Bei Infektion mit sensiblen Erregern ist Tuberkulose heilbar, leider nimmt in den letzten Jahren jedoch die Häufigkeit von Resistenzen weiter zu.

In den letzten Jahren hat sich die Pipeline mit neuen Wirkstoffen im Bereich der Tuberkulosetherapie gefüllt nachdem sich lange Jahre auf diesem Bereich nichts getan hat. Trotzdem ist noch einiges an Forschung auf diesem Gebiet nötig. Arzneistoffe die ein kürzeres Therapieregime erlauben, neue Angriffspunkte im Bakterium nutzen, sowie Wirkstoffe gegen schon resistente Stämme sind dringend von Nöten.

Chemische Struktur von Hippadine

Chemische Struktur von Hippadine

Chemische Struktur von Hippadine

Meine Arbeit beschäftigt sich mit der Wirksamkeit von Alkaloiden verschiedener Crinum Arten gegen Mycobacterien. Dazu werden die Pflanzen gesammelt und botanisch sowie metabolisch charakterisiert. Anschließend werden die Inhaltsstoffe auf Aktivität gegenüber verschiedenen Stämmen untersucht. Ausgehend von diesen Pflanzenmetaboliten werden mit Hilfe von Struktur-Wirkungs-Beziehungen wirksamere Alkaloide synthetisiert und getestet. Hippadine (siehe nebenstehende Strukturformel) gehören zu den wenig untersuchten Inhaltsstoffen dieser Crinum Arten und stehen im Zentrum der Arbeit. Ziel ist es, mycobacteriell wirksame Analoga zu synthetisieren, sowie deren Wirksamkeit nachzuweisen.

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